Biografie
Klaus
Ringwald
wurde
am
6.
August
1939
in
Schonach
im
Schwarzwald
geboren
–
kurz
bevor
der
große
Krieg
begann,
der
seinen
Schatten
auch
über
die
sonst
so
friedliche
Heimat
warf.
Das
stille,
schlichte,
harte
Leben
in
eben
dieser
Heimat
hat
den
kleinen
Klaus
(der
die
Kühe
hütete,
der
mit
der
Großmutter
Pilze
und
Beeren
sammelte)
auf
Dauer
geprägt.
In
Schonach
ging
er
auch
zur
Schule,
zur
sogenannten
Volksschule,
und
begann
dann
in
Triberg
eine
Lehre
als
Schnitzer,
die
er,
noch
nicht
17
Jahre
alt,
mit
der
Prüfung
zum
Gesellen
abschloss.
Als
solcher
arbeitete
er
erst
einmal
weiter,
ging
aber
mit
21
Jahren
an
die
Kunstschule
Wolkenstein
im
Grödnertal,
in
Südtirol,
wo
sich
ihm
die
Welt
des
Südens
auftat.
Über
München,
wo
er
zwei
Jahre
lang
bei
Prof.
Karl
Baur
mitarbeitete,
kam
er
nach
Nürnberg
zu
Prof.
Hans
Wimmer,
dessen
Schüler,
dann
sogar
Meisterschüler er wurde. Das waren wieder vier und nochmals zwei Jahre.
Wimmer
war
ein
großer
Meister,
aber
eigentlich
kein
guter
Lehrer;
jedenfalls
war
er
einer,
der
es
seinen
Schülern
sehr
schwer
machte,
der
sie
eher
abstieß
als
anzog.
Auch
er
war
aus
der
Provinz,
der
niederbayerischen
nämlich,
nach
München
gekommen
und
dort
in
die
Welt
der
großen
Kunst
eingetreten,
wie
sie
sich
in
den
berühmten
Sammlungen
auftat
und
darbot;
aber
auch
in
die
Welt
der
Musik,
ja
des
Geistes
überhaupt.
Viele
von
denen,
die
in
ihr
Rang
und
Namen
hatten,
hat
Wimmer
gekannt,
viele auch in konzentrierten, aufs Wesentliche reduzierten Bildnisbüsten porträtiert.
Es
darf
aber
nicht
vergessen
und
nicht
verschwiegen
werden,
dass
Ringwald
nicht
nur
Porträtist
war;
sein
Werk
umfasst
viele
Plastiken
im
kirchlichen
und
öffentlichen
Raum;
Brunnen
etwa
in
Villingen,
Hechingen,
Waghäusel
und
Karlsruhe-Durlach;
den
Stier
von
Kork;
die
Geschichtssäule
in
Säckingen;
die
Benediktsstele
in
Kloster
Neuburg;
die
Türen
am
Villinger
Münster;
die
Chorräume
der
Kirchen
in
Karlsruhe-Mühlburg,
Singen
und
Staufen;
den
Chorraum
der
Mannheimer
Jesuitenkirche;
das
Denkmal
für
Kardinal
Höffner
in
seinem
Geburtsort
Horhausen;
und
die
große
Christusfigur
am
Pilgrims’
Gate
der
Canterbury
Cathedral.
Diese
Werke,
zumal
das
zuletzt
genannte,
zeigen
deutlich,
worin
Ringwalds
besondere
Stärke
bestand:
in
der
einfühlsamen
Einfügung
in
einen
vorgegebenen
baugeschichtlichen
Bestand,
d.h.
ohne
ihn
zu
beherrschen,
aber
auch
ohne
sich
von
ihm
beherrschen
zu
lassen.
Die
Ein-ordnung
war
es,
auf
die
es
ihm
ankam,
und
auf
die
Ordnung
überhaupt;
d.h.
darauf,
dass
alles
einen
rechten
Ort
und
Wert,
sein
richtiges
Gewicht
hat,
in
der
Kunst
und
außer
ihr.
In
einer
Rede
auf
Ringwald
hat
Carlo
Schmid
zu
Recht
gesagt,
dass
er,
Ringwald,
darunter
leide,
„dass
die
Dinge
nicht
so
sind
wie
sie
sein
könnten,
wie
sie
mit
unseren
Mitteln
gemacht
sein
könnten,
wenn
wir
guten
Willens wären“.
Klaus Ringwald ist nach schwerer Krankheit am 29.November 2011 in Triberg gestorben.
Dr. Johannes Werner
Wikipedia über Klaus Ringwald:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Ringwald
Bei der Arbeit im Atelier
Und
darin
ist
Ringwald,
als
einer
von
wenigen,
Wimmer
gefolgt.
Bald
ist
er
selber
ein
Meister
geworden;
er
hat
seinen
Weg
gefunden
und
ist
ihn
unbeirrt
gegangen.
Man
begegnete
ihm
bei
der
Arbeit
in
dem
hohen
und
hellen,
von
klassischer
Musik
erfüllten
Atelier,
das
er
sich
im
Wald
oberhalb
von
Schonach,
seinem
Heimatort,
erbaute.
Von
seinen
vielen
Reisen,
die
ihn
nach
Frankreich,
Italien
und
Spanien,
nach
Griechenland,
Ägypten,
Indien
und
China
führten,
ist
er
immer
wieder
hierher
zurückgekehrt.
Aber
immer
wieder
hat
er
auch
erfahren
müssen,
dass
ein
Prophet
nirgends
so
wenig
gilt
wie
in
seiner
Heimat,
dass
er
gerade
dort
ein
Rufer
in
der
Wüste
ist.
Ringwald
hat
immer
mit
offenem
Visier
gekämpft;
hat
sich
nie
gescheut,
die
Dinge
beim
Namen
zu
nennen,
den Finger auf die Wunden zu legen, auch wenn es wehtat.
Als
Schwarzwälder,
der
er
war,
und
der
er
sehr
bewusst
war,
hat
sich
Ringwald,
der
akademische
Bildhauer
und
Professor,
bei
aller
Weltgewandtheit
noch
etwas
Knorriges,
Uriges
bewahrt;
auch
etwas
Unzeitgemäßes.
Es
gibt
nur
noch
wenige,
die,
wie
er
es
tat,
auf
dem
festen
Boden
des
Handwerks
stehen;
die
mit
einer
solchen
Liebe
und
Vorliebe
in
einem
der
ältesten,
zugleich
aber
schwierigsten
Materialien
arbeiten,
nämlich
in
der
erst
glutflüssigen,
dann
festen
Bronze;
und
die
dem
gegenständlichen
Motiv
so
treu
geblieben
sind:
vor
allem
der
Gestalt
des
Tieres
und
des
Menschen;
der
Gestalt
des
Menschen,
und
seinem
Gesicht.
(Aber
es
ging
ihm,
wie
er
selber
sagte,
eigentlich
nicht
um
das
Gesicht,
sondern
um
den
Kopf
über
dem
Rumpf,
den
Schädel
auf
den
Schultern;
weshalb
er,
der
Porträtist,
die
Porträtierten
bei
den
sogenannten
Sitzungen
auch
nicht
sitzen,
sondern
stehen
ließ:
aufrechter
Stand,
aufrechter
Gang!
Nur
so
konnte
er
ihnen
gänzlich
gerecht
werden,
nur
so
ihre
Gestalt
gleichsam
ins
Gesicht
verdichten.)
Von
seinen
Bildnissen
lässt
sich
mit
Hegel
sagen,
sie
seien
„gleichsam
getroffener,
dem
Individuum ähnlicher als das wirkliche Individuum selbst“.
Bei der Arbeit am Welcoming Christ für die Canterbury Cathedral